
Patentschutz, ein zahnloser Tiger
Unsere Firmen erfinden sich selbst – Die Transformation ist angekommen und revolutioniert die Prozesse – Mittelständler sind wieder mal die Spitzenreiter.
Beispiele wie sich innovative mittelständische Betriebe in der heutigen Transformation bewähren, konnte man auf der internationalen Euroguss-Messe in Nürnberg sehen.
Landrat Herbert Eckstein überzeugt sich gerne persönlich vor Ort, wie seine Betriebe ticken. Gemeinsam mit Dr.Künneth von der IHK, Felix Lehnhoff und Karl Scheuerlein beide von Unternehmerfabrik stellte Alexander Zetterer aus Unterheckenhofen seine neueste Entwicklung auf der EUROGUSS vor, die in der Branche für so richtig Aufsehen gesorgt hat.
Backe, backe Kuchen, die Technik hat gerufen.
„Man nehme die modernsten Digitalisierungsmodule, die beste Maschinentechnologie und viel Erfahrung, um quasi einen neuen Werkstoff additiv auf eine bestehende Form „aufzufräsen““, sagte der Geschäftsführer Alexander Zetterer.
„Auffräsen“ heißt, ganz spezielle Metallpulver werden über eine in Bayern derzeit einzigartige „Lasertec 65“ vom Fabrikat DMG Mori punktgenau über eine Düse im 3D-Druck aufgetragen. Die Verfahrensschritte wurden in hunderten von Versuchen empirisch ermittelt und das neue Material laufend durch Labortests geprüft, dokumentiert und analysiert.
„Das war absolutes Neuland für unser Unternehmen. Was früher kundige spitzen Schmiede aus dem Rohstoff Eisen, Hitze, Wasser, Öl und Essenzen fabrizierten, machen wir heute digital und additiv. Das Ergebnis ist ein extrem harter Stahl mit optimalem Gefüge. Ideal für alle Anwender im Druckguss- und Spritzgußbereich“ berichtet Alexander sehr bescheiden aber trotzdem mit etwas Stolz.
Sowas kann man nicht patentieren
Stolz kann Zetterer zu Recht sein. Interessenten sowie Markbegleiter überrannten ihn auf der Messe. Einer der Großen aus der Branche sagte, wir haben das auch probiert, haben aber noch kein brauchbares Ergebnis erreicht. Auf die Frage, ob er schon ein Patent angemeldet hat, sagte er sehr nüchtern und ruhig: „Sowas kann man nicht patentieren. Das ist wie in der Formel 1, das Fahrzeug ist das eine, der Fahrer das andere. Das wichtigste jedoch ist das Training und die Bereitschaft, über die Erfahrungen den laufenden Prozess permanent zu optimieren. Für uns heißt das, das Rennen geht weiter und die Sieger werden jedes Mal aufs Neue ermittelt.“

Energie sparen, kürzere Taktzeiten und die Umwelt schonen.
Mit diesen neuen Materialien und Formen braucht man weniger Energie, das Ausformen benötigt nur noch einen winzigen Spritzer Gleitmittel und das Produkt erhält eine extreme Formstabilität. IHK und Ministerium unterstützen diese Entwicklung im Rahmen einer vom Wirtschaftsministerium geförderten Transformation.
Dr.Künneth von der IHK Nürnberg sagte spontan seine Unterstützung zu. Das Projekt wird im September gestartet und begleitet u.a. die Entwicklungen der Firma Zetterer. Firmen, die sich ebenfalls in einem Transformationsprozess befinden oder darüber nachdenken, dürfen sich gerne bei der Unternehmerfabrik Tel. 09171 853830 melden. Wir haben zwischenzeitlich viel Erfahrung und können mit unseren Netzwerken gut weiterhelfen, sagt Felix Lehnhoff.